„Lokale Bildungslandschaften sind langfristige, professionell gestaltete, auf gemeinsames, planvolles Handeln abzielende, kommunalpolitisch gewollte Netzwerke zum Thema Bildung, die – ausgehend von der Perspektive des lernenden Subjekts – formale Bildungsorte und informelle Lernwelten umfassen und sich auf einen definierten lokalen Raum beziehen.“
Peter Bleckmann/Anja Durdel (Hrsg.): Lokale Bildungslandschaften. Perspektiven für Ganztagsschulen und Kommunen(2009)
Bildung findet in unterschiedlichen Kontexten statt: in KiTa und Schule, in der Familie, im sozialen Umfeld, in Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, in Vereinen, Museen, über Medien und an vielen weiteren Orten – überall dort, wo sich aktiv mit der Umwelt auseinander gesetzt wird. Betrachtet man diese vielfältigen Bildungsorte im Zusammenhang und kooperiert man partnerschaftlich miteinander, entstehen lokale Bildungslandschaften.
Die Lernorte KiTa und Schule werden zunehmend zum „Lebensort“ für Kinder und Jugendliche. Kinder verbringen immer mehr Zeit in den institutionalisierten Einrichtungen, bedingt durch die Berufstätigkeit der Eltern und den Ausbau von Ganztagsangeboten.
Der Begriff „Bildungslandschaft“ fordert deshalb alle Akteure auf, über den Tellerrand zu schauen, sich stärker auf ihre Umwelt zu beziehen und miteinander in der Verfolgung gemeinsamer Ziele zu kooperieren. Er steht für eine strukturierte, verbindliche und umfassende Vernetzung von Bildungsakteuren.
Darüber wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass handlungsorientierte informelle Angebote als wesentlicher Bestandteil des KiTa- und Unterrichtsalltags zu verstehen sind. Der Sozialraum der Kinder und das nahe Lebensumfeld werden somit in den Bildungsalltag der Institutionen mit einbezogen.
(Auszüge aus: kommunalwiki.boell.de und „Kommunen gestalten Bildung vor Ort“. Hrsg. Bertelsmann Stiftung. März 2015)